378:0 Es mag sein, dass alles fällt
378:1 Es mag sein, dass alles fällt, dass die Burgen dieser Welt um dich her in Trümmer brechen. Halte du den Glauben fest, dass dich Gott nicht fallen lässt: er hält sein Versprechen.
378:2 Es mag sein, dass Trug und List eine Weile Meister ist; wie Gott will, sind Gottes Gaben. Rechte nicht um Mein und Dein; manches Glück ist auf den Schein, lass es Weile haben.
378:3 Es mag sein, dass Frevel siegt, wo der Fromme niederliegt; doch nach jedem Unterliegen wirst du den Gerechten sehn lebend aus dem Feuer gehn, neue Kräfte kriegen.
378:4 Es mag sein – die Welt ist alt – Missetat und Missgestalt sind in ihr gemeine Plagen. Schau dir's an und stehe fest: nur wer sich nicht schrecken lässt, darf die Krone tragen.
378:5 Es mag sein, so soll es sein! Fass ein Herz und gib dich drein; Angst und Sorge wird's nicht wenden. Streite, du gewinnst den Streit! Deine Zeit und alle Zeit stehn in Gottes Händen.