10:4 Der Gottlose meint in seinem Stolz, Gott frage nicht danach. «Es ist kein Gott», sind alle seine Gedanken.
10:5 Er fährt fort in seinem Tun immerdar. / Deine Gerichte sind ferne von ihm, er handelt gewaltsam an allen seinen Feinden.
10:6 Er spricht in seinem Herzen: «Ich werde nimmermehr wanken, es wird für und für keine Not haben.»
10:7 Sein Mund ist voll Fluchens, voll Lug und Trug; seine Zunge richtet Mühsal und Unheil an.
10:8 Er sitzt und lauert in den Höfen, / er mordet die Unschuldigen heimlich, seine Augen spähen nach den Armen.
10:9 Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe im Dickicht, / er lauert, dass er den Elenden fange; er fängt ihn und zieht ihn in sein Netz.
10:10 Er duckt sich, kauert nieder, und durch seine Gewalt fallen die Unglücklichen.
10:11 Er spricht in seinem Herzen: «Gott hat's vergessen, er hat sein Antlitz verborgen, er wird's nimmermehr sehen.»
10:12 Steh auf, HERR! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss die Elenden nicht!
10:13 Warum soll der Gottlose Gott lästern und in seinem Herzen sprechen: «Du fragst doch nicht danach»?
10:14 Du siehst es doch, / denn du schaust das Elend und den Jammer; es steht in deinen Händen. Die Armen befehlen es dir; du bist der Waisen Helfer.
10:15 Zerbrich den Arm des Gottlosen und Bösen / und suche seine Bosheit heim, dass man nichts mehr davon finde.
10:16 Der HERR ist König immer und ewig; die Heiden sollen aus seinem Lande verschwinden.
10:17 Das Verlangen der Elenden hörst du, HERR; du machst ihr Herz gewiss, dein Ohr merkt darauf,
10:18 dass du Recht schaffest den Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.