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Jesus Sirach 30 | RLUT1986

  
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30:1 Wer seinen Sohn lieb hat, der hält für ihn die Rute bereit, damit er später Freude an ihm erlebt.

30:2 Wer seinen Sohn in Zucht hält, der wird sich an ihm freuen und braucht sich bei den Bekannten seinetwegen nicht zu schämen.

30:3 Wer seinen Sohn gut erzieht, der macht seinen Feind neidisch, aber vor seinen Freunden kann er über ihn frohlocken;

30:4 denn wenn sein Vater stirbt, so ist's, als wäre er nicht gestorben; denn er hat sein Ebenbild hinterlassen.

30:5 Als er noch lebte, sah er ihn mit Freuden an; als er starb, brauchte er sich nicht zu sorgen;

30:6 denn er hat einen Sohn hinterlassen, der an seinen Feinden Rache übt, aber den Freunden wieder Gutes tut.

30:7 Wer aber zu weich ist gegen seinen Sohn, der verbindet ihm die Wunden und erschrickt, wenn dieser weint.

30:8 Ein ungebändigtes Pferd wird störrisch, und ein zügelloser Sohn wird ungebärdig.

30:9 Verhätschelst du dein Kind, so musst du dich vor ihm fürchten; spielst du mit ihm, so wird es dich betrüben.

30:10 Spotte nicht gemeinsam mit ihm, damit du nicht mit ihm trauern und zuletzt die Zähne zusammenbeißen musst.

30:11 Lass ihm seinen Willen nicht in der Jugend und entschuldige seine Verfehlungen nicht.

30:12 Beuge ihm den Nacken, solange es noch jung ist; bläue ihm den Rücken, solange es noch klein ist, damit es nicht halsstarrig und dir ungehorsam wird und dir Herzeleid bereitet.

30:13 Erzieh deinen Sohn und lass ihn nicht müßig gehen, damit du nicht über seiner Torheit zuschanden wirst.

30:14 Es ist besser, arm zu sein und dabei frisch und gesund als reich und nicht gesund.

30:15 Gesund und frisch sein ist besser als alles Gold, und ein gesunder Körper ist besser als großes Gut.

30:16 Kein Reichtum ist zu vergleichen mit einem gesunden Körper, und kein Gut gleicht der Freude des Herzens.

30:17 Der Tod ist besser als ein bitteres Leben und ewige Ruhe besser als stete Krankheit.

30:18 Ein gutes Gericht vor einem Mund, der nicht essen kann, ist wie die Speise, die man einem Toten aufs Grab stellt.

30:19 Was nützt einem Götzen das Opfermahl, das er doch weder essen noch riechen kann?

30:20 So ist's mit dem, der vom Herrn heimgesucht wird.

30:21 Er sieht es zwar mit den Augen und seufzt, aber ist wie ein Verschnittener, der eine Jungfrau in den Armen hält und seufzt.

30:22 Gib dich nicht der Traurigkeit hin, und plage dich nicht selbst mit deinen eignen Gedanken.

30:23 Denn ein fröhliches Herz ist des Menschen Leben, und seine Freude verlängert sein Leben.

30:24 Ermuntere dich und tröste dein Herz, und vertreibe die Traurigkeit von dir.

30:25 Denn die Traurigkeit tötet viele Leute und dient doch zu nichts.

30:26 Eifer und Zorn verkürzen das Leben, und Sorge macht alt vor der Zeit.

30:27 Ein Herz, das heiter und beim Mahl fröhlich ist, sorgt für gutes Essen.

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