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Jesus Sirach 23 | RLUT1986

  
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23:1 Herr, Vater und Herrscher über mein Leben, verlass mich nicht, wenn sie mich verführen wollen, und lass mich durch sie nicht zu Fall kommen.

23:2 Könnte doch jemand eine Geißel für meine Gedanken beschaffen und eine Zuchtrute zur Weisheit für mein Herz, dass ich nicht geschont werde, wenn ich falsch handle, und meine Sünden nicht unbestraft bleiben,

23:3 damit meine Torheiten nicht noch mehr werden und meine Sünden nicht zunehmen, damit ich nicht zu Fall komme vor meinen Feinden und ihnen zum Spott werde!

23:4 Herr, Vater und Gott meines Lebens,

23:5 behüte mich vor lüsternem Blick und wende von mir alle bösen Begierden!

23:6 Lass mich nicht in Wollust und Unkeuschheit geraten und behüte mich vor schamlosem Sinn!

23:7 Liebe Kinder, lernt den Mund halten; denn wer ihn hält, der wird sich mit seinen Worten nicht verfangen,

23:8 wie der Gottlose sich verfängt und der Lästerer und Stolze durch sie zu Fall kommen.

23:9 Gewöhne deinen Mund nicht ans Schwören und nicht daran, den Namen des Heiligen ständig zu nennen.

23:10 Denn wie ein Knecht, der beim Verhör oft geschlagen wird, nicht ohne Striemen ist,

23:11 so kann auch der nicht rein von Sünde bleiben, der oft schwört und Gottes Namen ständig nennt.

23:12 Wer oft schwört, der sündigt oft, und die Plage wird seinem Hause nicht fernbleiben.

23:13 Schwört er unbedacht, so sündigt er dennoch; hält er's nicht, so sündigt er zweifach;

23:14 schwört er aber falsch, so wird er nicht gerecht gesprochen; sein Haus wird hart bestraft werden.

23:15 Es gibt eine Art zu reden, die dem Tod gleicht; davor behüte Gott das Haus Jakob!

23:16 Die Gottesfürchtigen fliehen dies alles und besudeln sich nicht mit dieser Sünde.

23:17 Gewöhne deinen Mund nicht an rohe und schmutzige Reden; denn dabei kommt es zur Sünde.

23:18 Denk an deinen Vater und deine Mutter, wenn du unter vornehmen Leuten sitzt,

23:19 damit du dich nicht vor ihnen vergisst und nicht durch dein Benehmen zum Narren wirst und schließlich wünschst, du wärst nie geboren, und den Tag deiner Geburt verfluchst.

23:20 Wer sich daran gewöhnt, schändlich zu reden, der nimmt sein Leben lang keine Zucht an.

23:21 Zwei Arten von Menschen begehen viele Sünden und die dritte bringt Strafe über sich:

23:22 Wer voll brünstiger Gier ist, der ist wie ein brennendes Feuer und hört nicht auf, bis er sich selbst verzehrt hat.

23:23 Ein Mann, der an sich selbst Unzucht treibt, hat keine Ruhe, bis das Feuer ausgebrannt ist.

23:24 Einem sittenlosen Menschen scheint alle Speise süß, und er lässt nicht ab, bis er ein Ende nimmt.

23:25 Ein Mann, der seine Ehe bricht und denkt bei sich: Wer sieht mich schon?

23:26 Es ist finster um mich und die Wände verbergen mich, sodass mich niemand sieht; was soll ich scheuen? Der Allerhöchste achtet auf meine Sünden nicht -,

23:27 der scheut nur die Augen der Menschen

23:28 und bedenkt nicht, dass die Augen des Herrn vieltausendmal heller sind als die Sonne und alles sehen, was die Menschen tun, und auch in die verborgenen Winkel schauen;

23:29 alle Dinge sind ihm bekannt, ehe sie geschaffen werden, und ebenso, wenn sie vollbracht sind.

23:30 Dieser Mann wird öffentlich in der Stadt bestraft werden,

23:31 und er wird ergriffen werden, wenn er sich's am wenigsten versieht.

23:32 Ebenso wird's auch einer Frau ergehen, die ihren Mann betrügt und einen Erben von einem andern bekommt.

23:33 Erstens ist sie dem Gebot des Höchsten ungehorsam; zum andern versündigt sie sich an ihrem Mann; zum Dritten bekommt sie durch ihren Ehebruch Kinder von einem andern.

23:34 Eine solche Frau wird man der Gemeinde vorführen, und ihre Kinder müssen's büßen.

23:35 Ihre Kinder werden nicht Wurzel schlagen, und ihre Zweige werden nicht Frucht bringen.

23:36 Wenn man sich an sie erinnert, flucht man ihr, und ihre Schande wird niemals ausgetilgt.

23:37 Daran lernen die Nachkommen, dass nichts besser ist, als Gott zu fürchten, und nichts süßer, als auf Gottes Gebote zu achten.

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