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Hiob 12 | RLUT1986

  
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12:1 Da antwortete Hiob und sprach:

12:2 Ja, ihr seid die Leute, mit euch wird die Weisheit sterben!

12:3 Ich hab ebenso Verstand wie ihr und bin nicht geringer als ihr; wer wüsste das nicht?

12:4 Ich muss von meinem Nächsten verlacht sein, der ich Gott anrief und den er erhörte. Der Gerechte und Fromme muss verlacht sein.

12:5 Dem Unglück gebührt Verachtung, so meint der Sichere; ein Stoß denen, deren Fuß schon wankt!

12:6 Die Hütten der Verwüster stehen ganz sicher, und Ruhe haben, die wider Gott toben, die Gott in ihrer Faust führen.

12:7 Frage doch das Vieh, das wird dich's lehren, und die Vögel unter dem Himmel, die werden dir's sagen,

12:8 oder die Sträucher der Erde, die werden dich's lehren, und die Fische im Meer werden dir's erzählen.

12:9 Wer erkennte nicht an dem allen, dass des HERRN Hand das gemacht hat,

12:10 dass in seiner Hand ist die Seele von allem, was lebt, und der Lebensodem aller Menschen?

12:11 Prüft nicht das Ohr die Rede, wie der Mund die Speise schmeckt?

12:12 Bei den Großvätern nur soll Weisheit sein und Verstand nur bei den Alten?

12:13 Bei Gott ist Weisheit und Gewalt, sein ist Rat und Verstand.

12:14 Siehe, wenn er zerbricht, so hilft kein Bauen; wenn er jemand einschließt, kann niemand aufmachen.

12:15 Siehe, wenn er das Wasser zurückhält, so wird alles dürr, und wenn er's loslässt, so wühlt es das Land um.

12:16 Bei ihm ist Kraft und Einsicht. Sein ist, der da irrt und der irreführt.

12:17 Er führt die Ratsherren gefangen und macht die Richter zu Toren.

12:18 Er macht frei von den Banden der Könige und umgürtet ihre Lenden mit einem Gurt.

12:19 Er führt die Priester barfuß davon und bringt zu Fall die alten Geschlechter.

12:20 Er entzieht die Sprache den Verlässlichen und nimmt weg den Verstand der Alten.

12:21 Er schüttet Verachtung auf die Fürsten und zieht den Gewaltigen die Rüstung aus.

12:22 Er öffnet die finstern Schluchten und bringt heraus das Dunkel ans Licht.

12:23 Er macht Völker groß und bringt sie wieder um; er breitet ein Volk aus und treibt's wieder weg.

12:24 Er nimmt den Häuptern des Volks im Lande den Mut und führt sie irre, wo kein Weg ist,

12:25 dass sie in der Finsternis tappen ohne Licht, und macht sie irre wie die Trunkenen.

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